Es ist nicht so, dass ich keine Lust zum Schreiben hätte. Im Gegenteil. Aber soviel Durcheinander.
Wann geraten Menschen aus dem Tritt?
Wenn sich Träume und Ziele verlieren?
Ja, ich glaube, so ist das. Und ich habe in meinen letzten Jahren viele schöne und gute Phasen gehabt, auf die ich mich auch wieder freue. Aber jetzt, sitze ich mal ein wenig daunten und wurschtele mich so langsam wieder hoch. Das gehört dazu. Yin und Yang. Was werde ich diesmal lernen?
13 Kommentare
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Mai 19, 2008 um 9:36 pm
Michael Kostic
Hallo 🙂
„Wann geraten Menschen aus dem Tritt?“
– Wenn sich die Welt um Sie herum langsamer, schneller oder anders bewegt, als sie sich selbst gerade bewegen?
„Wenn sich Träume und Ziele verlieren?“
– Dann müssen wir sie erneut finden!
„Was werde ich diesmal lernen?“
– Vielleicht das Nichts so ist, wie es uns zunächst erscheint?
LG
Mai 19, 2008 um 10:36 pm
Menachem
Hallo Michael, Danke dir aufrichtig.
LG, Menachem
Mai 20, 2008 um 9:59 pm
Liebesblüte
Lieber Menachem,
Ja es gibt immer Höhe und Tiefe. Doch es gibt ein Spruch, was ich neulich hörte:
“ wenn Du Dich bewegst, bist du auf dem Weg. Wenn Du stecken bleibst, bist Du gerade in einem Kraftort“
Du weißt ja, Alles hat seinen Sinn. Wenn ich mal weniger zu tun habe, dann sage ich mir, daß es für mich etwas besseres anliegt, was wichtig sein könnte. Und bald fällt mir was ein, was ich dann stattdessen machen kann, selbst wenn es kein Geld bringt aber vielleicht eher Ordnung und Klarheit. Ist die Klarheit/Ordnung gekommen/wieder hergestellt, kommt wieder Bewegung hinein… Gut Ding will Weile, lieber Menachem. Habe Geduld mit Dir. Akzeptiere den Zustand, damit du Augen für das neue haben kannst. Widerstand macht nämlich blind.
Du schaffst es. Ich bin sicher! gib Dir Zeit…Du bist auf einem Kraftort, wo Du viel lernen kannst. Horche. Fühle. Nehme an, was da ist, damit „es“ wieder vorbeigehen darf.
Ich denke an Dich
Liebesblüte
Mai 21, 2008 um 6:53 pm
petersdom
Ich spürte es, M., mein Freund. Habe ich nicht genug erspürt, weil ich nicht gut zuhörte? Vergib mir meinen Tritt, der eben auch n u r der Meine ist.
„Wann geraten Menschen aus dem Tritt? Wenn sich Träume und Ziele verlieren?“ – Vielleicht besser: wenn sie bemerken, daß sie dabei sind, Träume und Ziele zu verlieren, ihren Tritt darum verzögern oder seinen Rhythmus hinterfragen und nicht erkennen können, warum. Oder wenn sie mitten im gefundenen Tritt darauf hingewiesen werden, daß sie ihre Träume und Ziele verloren haben und einfach nur ‚treten‘, um des ‚Tretens‘. Und auch das nicht vermögen, zu behandeln. Mir ist, als hätte ich so etwas schon erfahren.
Michaels Antwort – Frage gefällt mir auch : „Wenn sich die Welt um Sie herum langsamer, schneller oder anders bewegt, als sie sich selbst gerade bewegen?“ – und ich würde hinzufügen: und es ihnen schwer fällt, herauszufinden, ob sie sich von der Welt das Tempo vorlegen lassen sollten oder ihr Tempo das Tempo der Welt sei.
Oh, liebesblüte: ” wenn Du Dich bewegst, bist du auf dem Weg. Wenn Du stecken bleibst, bist Du gerade in einem Kraftort” – wie weise, ehrlich! Doch, denke ich, nur dann, wenn Du dich aller Hilfsmittel besinnst, deren Du verfügst. Deine positiven Erfahrungen, Deine Erkenntnisse, der Zwiesprache mit Dir selbst, dem Gespräch mit der Welt und der Geduld, des ‚Trittes‘ nicht eher Dich zu verweigern, ehe Du, im ‚Schritt‘ den Mut erlangt hast, zu wagen, ihn zu zu ändern. Sonst ist das Zulassen des ‚Steckenbleibens‘ kein guter Rat. Ich meine, so etwas erfahren zu haben. So kann ‚Steckenbeiben‘ ein ‚Kraftort‘ sein, wenn man sich einer ‚liebesblüte‘ (sowieso) und einem Michael sich öffnet. Sich an der Welt versucht?
„Was werde ich diesmal lernen?“ Mal sehen, lieber Menachem, mein Freund. Auch wirkliches Vertrauen braucht Zeit, Mut, Geduld und ein andauerndes Angesicht des Anderen. Andacht.
Ich grüße Euch (!), weil ich mit Euch bleiben möchte.
Mai 21, 2008 um 7:44 pm
Michael Kostic
Hallo noch mal,
Dies:
„…- und ich würde hinzufügen: und es ihnen schwer fällt, herauszufinden, ob sie sich von der Welt das Tempo vorlegen lassen sollten oder ihr Tempo das Tempo der Welt sei.“
ist eine sehr treffende Ergänzung!
Unter Umständen hilft auch dies:
Stelle dich in der Isolation vor einen Spiegel und schau dir dort tief in die Augen. Was meint, Du sollst in diesem Moment tunlichst allein sein (etwaige Lebenspartner u./o. Familie sollten ausser Haus, oder simpel schlafend sein).
Blicke dir so lange in die Augen, bis Du nur noch dich selbst siehst. Kein Gesicht soll deine Aufmerksamkeit trüben, der Hintergrund absolut entschwinden. Dann erblickst Du deine Seele, dich selbst, deine wahre Natur!
Ein Meister der Schrift, fern der Heimat, wies mir diesen Weg 😉
LG
Mai 21, 2008 um 8:58 pm
Menachem
Eure Worte sind so unterschiedlich, und dennoch ist alles meine Sprache, die ich verstehe. Ich werde sie mir noch oft, gut und langsam durchlesen. Ich danke euch ganz lieb, Menachem, müde von zwei langen Arbeitstagen. ((()))
Mai 21, 2008 um 9:19 pm
petersdom
Danke für den Vorschlag, Michael, ich werde ihn probieren. Danke Menachem, daß Du uns zusammengebracht hast. Völlig unromantisch. ‚LG‘ soll wohl ‚Liebe Grüße‘ ausdrücken? Na ja, die Zeit der Kürzel.
Mai 22, 2008 um 8:47 am
Michael Kostic
@ALLE:
Kleiner Nachtrag:
Wer den o.g. Versuch unternimmt sollte auf jeden Fall sicherstellen, dass keine spontanen lauten Geräusche auftreten können. So z.B. das Telefon oder die Türklingel oder ähnliches. Wenn Frau/Mann erst einmal ein wenig in sich versunken ist, kann das schreckhafte Gemüter ordentlich durchrütteln 😉
Lieben Gruß noch mal
Mai 22, 2008 um 8:54 am
Menachem
Peter, auch in meinem „Tritt“ oder „Trott“ war ich einfach der Hoffnung, daß es euch beiden wieder gesundheitlich besser geht. Ich wünsche es Euch, der Mai ist dieses Jahr für Grippe viel zu schön.
Das Spiegelexperiment hört sich gut an, macht neugierig, Michael. Zuerst habe ich mich gefragt, ob ich mich vielleicht vor mir selber erschrecke, wenn ich meine wahre Natur wirklich sehe. Egal, auch wenn und was, was mir zu sehen erlaubt sein wird – ich bin bereit.
Den Zustand akzeptieren, liebe Liebesblüte, das gelingt mir schon, mal mehr, mal weniger. Was unsicher oder Angst macht ist, das Nicht Wissen was dann kommt, das Unbekannte. Aber zum Glück haben Peter und ich schon so oft darüber gesprochen und es auseinandergenommen, dass mir wirklich Bange davor nicht mehr ist.
Ich habe den Eindruck, daß mich eure Gedanken diesmal einem Weg näher gebracht haben, für den ich alleine größere Umwege gemacht hätte. Zumindest lerne ich daraus, daß es keine Generalklausel sein muss, um schneller ans Ziel zu kommen, immer ein Umweg notwendig ist.
Mai 22, 2008 um 10:36 am
Bishop
Wenn Du hungerst und frierst, stellst Du Dir solche Fragen nicht.
Wenn Du Deine letzten Cents bei der Landeszentralbank abgibst, um Dir dann von den 5,85 Euro was zu Essen zu kaufen, um es gierig wie ein Tier zu verschlingen, stellst Du Dir solche Fragen nicht. Du funktionierst einfach nur als Mensch. Ängste, Schmerz oder Traurigkeit verschwinden – Dein Körper und Geist fahren ein Notprogramm. Ein fest installiertes Urprogramm.
Wenn Du alles hast, stellst Du Dir solche Fragen nicht, und zum ersten Mal habe ich aus den vielen Lehren des Buddhismus wirklich etwas begriffen. Demut heißt für mich, eine Situation so zu nehmen wie sie ist. Wenns mir sche … geht, gehts mir halt Sch … aber ich muss nichts mehr hinterfragen, sondern darf nur noch sein. Frei von Ballast. Gedanklich, materiell. Das Leben ist einfach nur das, was es ist. Sein.
Mai 22, 2008 um 12:36 pm
Menachem
Der Buddhismus ist mir bis heute fremd geblieben, weil ich die Sprache nicht verstehe. Den Inhalt der gelesenen Worte kann ich nur in meinem europäischen Kontext interpretieren, was, so glaube ich, nicht dem entspricht, was transportiert werden soll. Obwohl die Worte bekannt aussehen, sprechen wir eine verschiedene Sprache. Dennoch meine ich, das meiste in seinen Grundzügen zu verstehen, bis auf das letzte Wort: „Sein“.
Auch ich stelle mir die Frage: Was braucht der Mensch wirklich? Und so habe ich in einem weiteren Versuch mir Gedanken in “ 12 qm“ gemacht. Ich hatte ihn bereits kurz vor deinem Kommentar geschrieben. Wieviele Versuche werden dem noch folgen?
Mai 22, 2008 um 7:57 pm
Bishop
Viele Versuche, Menachem. Bis wir irgendwann mal die Äuglein schließen – und nur noch sind – statt sein zu wollen.
Das „Sein“ wird vielfach im ZEN beschrieben. Es gibt ein wunderschönes Buch, ich glaube „ZEN im Alltag“, das einfache Situationen sehr gut beschreibt. Da gibt es selbst so triviale Kapitel für uns komplizierte Europäer und Nordamerikaner wie: ZEN an der Supermarktkasse.
Ich war heute bei Aldi und habe eine alte Frau vor mir an der Kasse beobachtet. Sie schob mühsam eine Gehhilfe vor sich her. Diese alte Frau, vermutlich arm, konnte sich offenbar nicht viel leisten, und ihre Kleidung wirkte sehr schlicht. Mann, hat das lange gedauert, meine Ungeduld. Da fiel mir das Buch ein und ich musste unbewusst schmunzeln. Sie hatte es bemerkt und lächelte mich an. Das war für mich das zweitschönste Geschenk des Tages.
Mai 22, 2008 um 9:54 pm
Menachem
Deine kleine Geschichte ist auch ein schönes Geschenk für mich heute.
Danke, bishop.